Fahrversuche mit und ohne Ladungssicherung

Schulungen mit Aha-Effekt

Ein hoher Praxisanteil in unseren Schulungen ist immens wichtig, um die Wirksamkeit richtiger Ladungssicherung zu demonstrieren und einen nachhaltigen Lerneffekt zu erreichen.

Fahrversuche mit und ohne Ladungssicherung

Deshalb setzen wir auf Fahrversuche mit Lkw und ungesicherter und gesicherter Ladung. Solche Tests sind ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Schulungen und tragen maßgeblich zur Sicherheit im Straßenverkehr bei.

Bei diesen Fahrversuchen werden zwei IBC nebeneinander auf der Ladefläche abgestellt. Der eine IBC ist gefüllt mit 200 Liter Wasser und der andere mit 500 Liter. Diese stehen etwa mittig nebeneinander auf dem Fahrzeug und im Anschluss wird eine Vollbremsung bei etwa 30 km/h durchgeführt. Diese Fahrversuche werden dreimal durchgeführt – zuerst ohne jede Ladungssicherung, dann mit ein wenig Ladungssicherung durch reibwerterhöhende Matten, zuletzt mit voller Ladungssicherung. Was sind die jeweiligen Ergebnisse?

1. Fahrversuch: ohne Ladungssicherung

Die beiden IBC rutschen einfach nebeneinander und nahezu gleichzeitig Richtung Stirnwand. Wann sich Ladung in Bewegung setzt, hat rein gar nichts mit dem Gewicht der Ladung zu tun. Alleine die Reibung, also die Materialpaarungen, die miteinander zu tun haben, entscheidet, wann die Ladung sich in Bewegung setzt. in dem Fall war es Kunststoff auf Siebdruckboden, also mit einem relativ schlechten Reibwiderstand.
2. Fahrversuch: wenig Ladungssicherung

Bei diesem Fahrversuch wurden rutschhemmende Matten als reibwerterhöhende Materialien eingesetzt, weitere Hilfsmittel jedoch nicht verwendet. Die Ergebnisse fielen dabei unterschiedlich aus:
In manchen Fällen rutschen die IBCs ein Stück nach vorne und gleiten von den Matten herunter. In anderen Situationen kippen sie sogar nach vorne um. Dies geschieht, wenn die Matte versucht, die Behälter zu halten, während die Schwallbewegung der Flüssigkeit im Inneren die IBCs nach vorne kippen lässt.

3. Fahrversuch: mit Ladungssicherung

Bei vollständiger Ladungssicherung besteht kein Risiko. In diesem Fall wurden Antirutschmatten und Sperrbalken verwendet, um einen formschlüssigen Halt zu gewährleisten. Dadurch ist die Ladung auf einfache und praktikable Weise gesichert.

Optimal wäre es noch, zusätzlich den Hubwagen richtig zu sichern. 😉

5 Gründe für Fahrversuche mit und ohne Ladungssicherung

  1. Veranschaulichung physikalischer Kräfte: Diese Tests zeigen anschaulich, welche enormen Kräfte beim Bremsen, Beschleunigen oder in Kurven auf die Ladung wirken. Ungesicherte Ladung kann verrutschen, kippen oder vom Fahrzeug fallen.
  2. Demonstration der Wirksamkeit von Sicherungsmethoden: Durch den direkten Vergleich zwischen ungesicherter und gesicherter Ladung wird sichtbar, wie verschiedene Ladungssicherungsmaßnahmen (z. B. Zurrgurte, Antirutschmatten, Formschluss) die Stabilität verbessern.
  3. Sensibilisierung für Gefahren: Fahrer, Verlader und andere Beteiligte erkennen durch praktische Versuche die Risiken, die von unzureichender Ladungssicherung ausgehen, und lernen, warum korrekte Sicherung lebenswichtig ist.
  4. Erhöhung der Verkehrssicherheit: Durch solche Versuche lassen sich Unfälle vermeiden, die durch verrutschte oder herabfallende Ladung entstehen könnten. Dies schützt nicht nur den Fahrer, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer.
  5. Erfüllung rechtlicher Vorschriften: In vielen Ländern gibt es gesetzliche Vorgaben zur Ladungssicherung. Fahrversuche helfen dabei, diese Regeln besser zu verstehen und in der Praxis richtig umzusetzen.

Fazit

Immer wieder erleben wir bei solchen Fahrversuchen bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern unserer Schulungen den berühmten Aha-Effekt. Die Überraschung ist jedesmal groß, welche Maßnahmen sich in welcher Weise auswirken.

Zwei Dinge sollte man sich immer vor Augen führen: Eine schlechte Ladungssicherung kann nicht nur eine Gefahr für den Straßenverkehr darstellen, sondern auch wirtschaftliche und rechtliche Folgen haben. Ohne ordnungsgemäße Sicherung können schwere Unfälle passieren, insbesondere wenn große oder schwere Gegenstände beteiligt sind, und es kann natürlich auch die Ladung beschädigt werden, was zu finanziellen Verlusten und Lieferproblemen führt, bis hin zu möglichen Produktionsstillständen. Von hohen Bußgeldern, Fahrverboten oder sogar strafrechtlichen Konsequenzen bei Verstößen wollen wir erst gar nicht reden.


Übrigens: Geballtes Wissen zu Ladungssicherung erfahren die Teilnehmenden unserer Seminare. Schauen Sie hier in den ➡ Überblick zu unseren aktuellen Lasi-Schulungen – und die Termine der Seminare, die in diesem Jahr noch folgen. Auch zu den Themen Gefahrgut, Qualitätsmanagement, Verkehrsleiter etc. gibt es regelmäßig spannende Weiterbildungsangebote.